Auf LinkedIn posten: Vorteile & Tipps für Content, Schreibstil & Reichweite

16.06.2022

Na, auch schon auf LinkedIn aktiv?

Postest du dort mehr oder weniger regelmäßig – mit mehr oder weniger Erfolg?

Oder hast du nur mal ein Profil angelegt?

Oder fragst du dich, was dieses LinkedIn überhaupt ist – und wieso du neben Instagram und TikTok jetzt auch noch dort dein Frühstück mit der Welt teilen sollst?

Egal wo du stehst – hier erfährst du genau:

  • welche Möglichkeiten LinkedIn bietet – und warum es sich lohnt, dort zu posten,
  • was du überhaupt posten sollst/darfst,
  • wie du einen gelungenen LinkedIn-Beitrag schreibst
  • und welche weiteren einfachen Mittel es gibt, um deine Interaktionen und Reichweite zu erhöhen.

Was ist LinkedIn – und warum dort posten?

Das erklärt Digital Marketing Strategin Lisa Wittlinger wunderbar:

LinkedIn ist die Plattform für Networking, Austausch, Business-Kontakte und auch ganz viel hochwertige Inspiration – nicht nur für Arbeitgeber:innen, Selbständige oder Freelancer:innen, sondern auch für Arbeitnehmer:innen! Das Wachstum die letzten 2 Jahre an qualitativen Neuanmeldungen war gigantisch und lässt nach wie vor nicht nach.

Lisa Wittlinger, MaL3 – creating solutions

Arbeitnehmende können sich laut Lisa auf LinkedIn in ihrer Branche oder ihrem Unternehmen gut einen Namen machen und die Konkurrenz beobachten.

Genauso sehe ich in LinkedIn für dich als Unternehmer:in oder Selbständige:r viele Vorteile – z. B. kannst du:

  • Kontakte knüpfen und Mitarbeiter:innen oder Kooperationen finden,
  • Bekanntheit und Reichweite aufbauen,
  • mit deiner Zielgruppe interagieren,
  • dich als Expert:in für dein Thema etablieren,
  • deine Marke stärken,
  • Traffic für deine Website und deinen Blog generieren,
  • dich selbst informieren und inspirieren lassen.

Verbunden mit der Frage “Warum LinkedIn?” stellen sich viele eine Frage aus der Kategorie “Strand oder Berge?”:

Xing oder LinkedIn?

Hier hat Lisa eine klare Empfehlung:

Xing ist ein Dead End, ich selbst habe dort kein Profil und würde auch jedem davon abraten, der sich auf den DACH-Raum beziehen möchte.

Lisa Wittlinger

Das sehe ich ähnlich: Ich hatte zwar mal ein Xing-Profil, habe es aber kaum genutzt – weil ich hier auch gar keinen Content posten konnte. Gelegentlich haben mich dort Interessierte gefunden, die gute Musik spielt aber auf LinkedIn – und das wird in Zukunft noch zunehmen:

Laut Hubspot bzw. Statista löst die Plattform den bisherigen Marktführer Xing im B2B-Bereich auch auf dem deutschen Markt ab: Im Herbst 2021 lag LinkedIn mit 17 Millionen Nutzenden schon gleichauf – Tendenz jedoch linear steigend.

Du weißt, was LinkedIn ist und welche Möglichkeiten es dir bietet – aber nicht, welcher Content sich eignet?

Was soll ich auf LinkedIn posten?

Hinter dieser Frage steckt oft eine andere, ängstliche: Was darf ich überhaupt auf LinkedIn posten?

LinkedIn ist schließlich eine Business-Plattform! Hier muss es hochseriös zugehen!

Dazu Lisa:

LinkedIn hat sich verändert, man möchte nicht mehr das sehen, was vielleicht vor vier Jahren noch super funktioniert hat. Der Ruf “Da posten nur Anzugträger” verliert sich so langsam, was ich extrem wichtig finde.

Lisa Wittlinger

Das finde ich auch – und dass du dich erst einmal fragst: Wofür nutzt du denn LinkedIn?

Und – das rät auch LinkedIn-Mentorin Janine Drephal: Was braucht deine Wunschkundschaft? Wie kommunizierst du sonst mit ihr (per “du” oder “Sie”, locker oder formell)? Mag sie Einblicke in deinen Alltag und persönliche Geschichten?

Wichtig natürlich auch: Womit fühlst du dich wohl? Was willst du zeigen – und was nicht (dein Kind, dein Wohnzimmer …)?

Wenn du das weißt, kannst du dich an einem ganzen Buffet an Content-Ideen bedienen. Du kannst z. B.:

  • ganze Artikel schreiben
  • deinen Long Form Content (Blogartikel, Podcast, Youtube-Video) in einem Beitrag teilen
  • deinen Long Form Content in leicht verdauliche Häppchen teilen und in mehreren Beiträgen recyclen (pro Beitrag ein Gedanke aus einem Blogartikel)
  • deine Kundschaft zu Wort kommen lassen (Testimonials, positive Rückmeldungen, Erfolgsstorys …)
  • deiner Zielgruppe Tipps geben
  • Listenbeiträge posten (10 Tools, 5 Tipps, 7 Blogs …)
  • Fakten aus deiner Branche teilen …
  • … aber auch persönliche Inhalte (damit meine ich eher Einblicke in deine Arbeit als Privates)
  • Zitate aufgreifen (wenn es zu deiner Branche oder Dienstleistung passt)
  • deine Haltung zu aktuellen Themen zeigen – das können laut Lisa nicht nur politische sein, sondern auch Trends, Kommentare, Beiträge von anderen, Artikel, Events oder Gesprächsinhalte
  • besondere (Feier-)Tage aufgreifen – hier gerne etwas Außergewöhnliches fernab vom Mainstream (Tag des Fahrrads, Weltnichtrauchertag), wenn du es gut mit einer Botschaft verbinden kannst
  • Fragen stellen – z. B. als Q&A oder auch als Umfrage, um deine Zielgruppe kennenzulernen und Ideen für weiteren Content zu bekommen
  • Fremdcontent teilen (wobei die Reichweite hier stark eingeschränkt ist – besser machst du einen neuen Post daraus)
  • ein Angebot bzw. einen Launch machen

Zum Thema Fakten vs. Persönlichkeit noch ein Gedanke von Lisa:

Man sagt immer: Präsentiere deine Kernbotschaft, deine Expertise. Dazu stehe ich kritisch. Je nach Branche, Business, Expertise mag das so funktionieren, vor allem wenn es ein trending Thema ist. Aber ich finde eine Mischung mit Real-Life-Stories viel wichtiger. Erzähle den Menschen, was dich täglich bewegt, was dir im beruflichen Umfeld schon widerfahren ist und lass andere an deinen Gefühlen, Haltungen, Einstellungen teilhaben.

Lisa Wittlinger

Meine Erfahrung auf LinkedIn: Die Posts, in denen ich mich persönlich, menschlich, verletzlich zeige, rufen viele Reaktionen bzw. Interaktionen hervor. Das gehört zur Kraft des Storytelling.

Und klar: Die Leute finden es spannend, was “behind the scenes” passiert – schließlich gucken viele bei Filmen besonders gerne das Making-of oder die Outtakes.

Ich halte – natürlich je nach deiner Zielgruppe und dem Ziel deines Contents – persönliche Inhalte also auch für wichtig wie das Pesto im Nudelsalat: Ohne schmeckt es einfach lasch.

Pesto pur aus dem Glas zu löffeln, stelle ich mir auf Dauer aber auch nicht so lecker vor…

Die heutige Empfehlung von der Küchenchefin (= mir) lautet daher: Zeig ruhig deine Expertise, auch mit Fakten, aber mische sie mit emotional bewegenden persönlichen Geschichten! Die machen deinen Content schließlich erst so richtig einzigartig. Es hilft, dich bei einem Post zu fragen: Kann den jemand anderes einfach so kopieren? Wenn ja, würze ihn mit mehr Persönlichkeit.

Du hast jetzt hoffentlich so einige Ideen, was du auf LinkedIn posten kannst. Nur: Wie verpackst du das am besten in deinen Beiträgen?

Wie schreibe ich einen guten LinkedIn-Post?

Hier lasse ich gerne Céline Tüyeni zu Wort kommen, die als Website-Text-Coachin einiges über gelungene Texte sagen kann:

“Wichtig ist: Du willst Deine Leser:innen in der ersten Zeile an die Angel bekommen.

Deshalb: Verwende entweder eine starke Überschrift, die in den Text hineinzieht.

Oder starte mit einem spannenden Story-Intro, das dazu animiert, auf Weiterlesen zu klicken.

Sonst klappen deine Leser:innen den Text nicht auf und er wird gar nicht gelesen. Nur weil sie den Post liken, heißt das noch nicht, dass sie den Text auch aufgeklappt und gelesen haben!

Im Text: Mach es deinen Leser:innen leicht zu lesen!

Schreib kurze bis mittellange Sätze (5-15 Wörter max.). Idealerweise sind sie auf einen Blick erfassbar.

Verwende einfache Wörter aus der Alltagssprache.

Strukturiere deinen Text:

– Mach nach spätestens 2 Sätzen einen Absatz mit Leerzeile. Am Handy sind 2 Sätze schon ein langer Textblock!

– Auf LinkedIn selbst kannst du nicht formatieren. Nutze Emojis zur Strukturierung, aber nicht zu viele. Nutze auch Plattform-fremde Formatierungen (wie instafonts oder Publer-Formatierungen) nur sparsam. LinkedIn empfindest beides als Spam.

Schreib – je nach Thema – gerne emotional. Wir wollen Menschen spüren!

Stell Fragen, um deine Leser:innen zu involvieren und Kommentare zu erzielen. Dadurch steigt die Reichweite deines Postings. Nutze einfache Fragen, über die deine Leser:innen nicht viel nachdenken müssen. Dann antworten sie eher.

Verwende Links, aber nicht zu oft (alle 4 bis 5 Postings). LI zieht es vor, wenn die Leser:innen auf LI bleiben.

Lass lang(atmig)e Einleitungen weg. Oft brauchen wir beim Schreiben selbst eine Einleitung, um warm zu werden. Wenn das bei dir auch so ist: Schreib die Einleitung und lösche sie am Ende wieder weg.

LinkedIn erlaubt (derzeit) 3000 Zeichen für einen Post. Das ist lang, um es am Handy zu lesen. Beschränke dich auf etwa 1500 Zeichen. Auch nur ein kurzes Zitat (mit Quellenangabe) ist ein wertvoller Post!”

Céline Tüyeni, Website-Text-Coachin, www.textemitziel.at/blog

Das kann ich alles zu 100% unterschreiben.

Außerdem finde ich es immer gut, humorvoll zu schreiben – in dem Maße, das die Tonalität deiner Branche und Zielgruppe erlaubt. Sowieso ist es natürlich sinnvoll, zielgruppenorientiert bzw. -zentriert zu schreiben.

Auch Textformeln wie AIDA (Attention – Interest – Desire – Action) können dir helfen, deinen Post zu strukturieren.

Zum Stichwort “Action” rät Lisa auch:

Schließe immer mit einem Call to Action oder einer offenen Frage ab, die andere inspiriert zu antworten.

Lisa Wittlinger

Anschließend kannst du auch drei bis fünf passende Hashtags zu deinem Post verwenden, über die ihn Menschen, die nach diesen Themen suchen, finden können.

Bevor du auf “Posten” klickst: Lies deinen Beitrag nochmal gewissenhaft Korrektur. Die Leute wollen vieles auf LinkedIn sehen – nur keine Rechtschreib- oder Tippfehler.

Was braucht es neben einem guten Schreibstil für einen gelungenen LinkedIn-Post?

Interaktionen und Reichweite auf LinkedIn erhöhen – abschließende Tipps

Verwende hochwertige Fotos.

Lisa empfiehlt, mit jedem Beitrag ein qualitativ hochwertiges Foto von dir zu posten. Dafür musst du dich nichts ins Kostüm zwängen – trage das, worin du dich wohlfühlst! Noch ein Profi-Tipp von ihr: "Dein Thema lässt sich in einem prägnanten Satz/provokanten Anreißer zusammenfassen? Pack ihn gut sichtbar mit auf das Foto!"

Reagiere.

Die anderen wünschen sich das – und dann wünscht es sich auch der Algorithmus:

Wenn sich jemand die Mühe macht zu kommentieren (auch wenn kritisch), reagiere! Wenn möglich, antworte offen und halte das Gespräch unter einem Beitrag am Laufen. Mehr Kommentare = mehr Relevanz für den Algorithmus.

Lisa Wittlinger

Genauso hilft es, auf andere Beiträge zu reagieren oder sie zu kommentieren. Der Effekt: Die Leute, die diese Beiträge ebenfalls sehen und beantworten, sehen auch dich – und stellen womöglich fest, dass sie sich unbedingt mit dir vernetzen wollen! Noch dazu danken andere dir deine Reaktion oft mit einer Gegenreaktion auf deine Posts. ☺️

Nutze Formate mit langer Verweildauer.

Einen Boost für Interaktionen und Reichweite geben auch Posts, auf denen die Menschen lange verweilen. Das merkt LinkedIn und belohnt dich damit, dass diesen Menschen wiederholt deine Beiträge zugespielt werden – bzw. der Post mit der langen Verweildauer weiteren potenziell Interessierten.

Ein beliebtes Format hierfür: die Slideshow.

Wann und wie oft soll ich auf LinkedIn posten?

Eine häufige Frage – viele Antworten.

Ich würde sagen: So oft du eben hochwertig getexteten und bebilderten Content mit Mehrwert für deine Zielgruppe posten kannst.

Wenn das täglich ist: mega! Bitte verrate mir dein Geheimnis. Dreimal die Woche ist auch super – und wenn du es einmal wöchentlich schaffst, schaffst du es immerhin einmal wöchentlich! Auch das zahlt sich so viel mehr aus als ein statisches Profil ohne Beiträge.

Und an welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten deine Posts viral gehen wie die Katze, die auf einer Schildkröte reitet, probierst du am besten aus. Das hängt auch stark von deiner Zielgruppe ab.

Wichtiger ist auf jeden Fall, was du postest. Und dafür hast du jetzt hoffentlich ganz viele Inspirationen!

Du möchtest deine Traumkundschaft auf LinkedIn ansprechen …

… doch dir fehlt es an Zeit, Ideen, Wissen, Mut, Strategie?

Dann schau dir gerne mal meinen Selbstlernkurs "LinkedIn-Liebe" näher an!

Darin zeige ich dir, wie du entspannt sämtliche Texte für deinen Auftritt schreibst, mit dem dir die Herzen zufliegen.

Liebe ich!

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