Lead Magnet erstellen – so ziehst du deine Zielgruppe menschlich an
09.03.2023
Lead Magnet – ein wichtiges Wort im Großen Lexikon des Marketing-Bla-Blas.
Im Volksmund oft auch bezeichnet als sogenanntes “Freebie”, das man allerdings nicht mehr so nennen soll.
Egal, wie du es nennst: So viel wie das Ding kann, so viel gibt’s auch zu beachten, wenn du eins erstellen willst.
Das durfte ich selbst schon erfahren – sowohl in der Arbeit für meine Kundschaft als auch an meinem eigenen Lead Magneten.
In diesem Blogartikel will ich dir deshalb eine Übersicht geben:
- was ein Lead Magnet eigentlich ist,
- wofür er gut ist,
- worauf du achten musst, wenn du ihn mit deinem Newsletter koppeln willst (#dsgvo),
- was einen richtig guten Lead Magneten ausmacht,
- welche Formate du verwenden kannst,
- und wie du das fertige Stück am besten bewirbst.
Viel Spaß!
Was ist ein Lead Magnet und welche Vorteile hat er?
Bei meiner Recherche bin ich auf so einige Definitionen eines Lead Magneten gestoßen. Hier eine, die alle recht gut zusammenfasst:
Dieser Definition schließe ich mich nur zur Hälfte an.
Warum?
Weil es mich irritiert, das die Funktion auf das Sammeln von sensiblen Daten beschränkt wird.
Für mich ist ein Lead Magnet einfach erst mal ein kostenloses Produkt oder eine Dienstleistung mit Mehrwert für deine Zielgruppe. Er:
- stellt dich als Expert:in dar,
- baut Vertrauen auf,
- zeigt etwas von deinem Angebot,
- bedient ein konkretes Bedürfnis,
- macht Lust auf mehr
- und zieht so Interessierte magnetisch an.
Und das ist so was von wertvoll!
Klar: Auch das Thema Kontakte knüpfen spielt dabei eine Rolle.
Doch das mit dem Tausch gegen die E-Mail-Adresse und andere personenbezogene Daten ist so eine Sache, die wir uns mal genauer ansehen sollten…
Lead Magnet und DSGVO (Kopplungsverbot)
Vielleicht lösen die fünf Buchstaben D-S-G-V-O schon Schweißausbrüche, Würgereiz oder Dampf aus den Ohren bei dir aus. (Falls ja, tut es mir leid.)
Vielleicht hast du auch schon gehört, dass man nicht mehr “Freebie” sagen darf (und dass Leute sich drüber aufregen).
In jedem Fall möchte ich dem Thema hier mal Raum geben, weil ich es wichtig finde. Und zwar ganz ruhig.
Also:
Im E-Mail-Marketing war es lange üblich, ein kostenloses Freebie oder einen Lead Magneten feilzubieten – wenn die Person zustimmt, Werbung via Mail zu bekommen (i. d. R. als Newsletter).
Dann kam die DSGVO und mit ihr das Kopplungsverbot.
Das ändert u. a. zwei wichtige Dinge:
- Ein “Freebie” ist kein solches mehr, weil es nicht kostenlos ist: Die Leute zahlen mit ihren persönlichen Daten. (Deshalb liest du jetzt ständig “Angebot für 0€” u. Ä.)
- Die Eintragung in einen Newsletter muss freiwillig erfolgen. Heißt: Der Erhalt einer Dienstleistung darf nicht von ihr abhängen.
Uff. Das hat mich erst mal vom Schreibtischstuhl gehauen.
Aber: Es gibt immer noch andere Möglichkeiten. Dazu empfehle ich dir diesen Artikel von Dr. Ronald Kandelhard auf Chimpify.
Hier nur drei Optionen in Kürze:
- Interessierte können sich den Lead Magneten herunterladen und – wenn sie möchten – ihre E-Mail-Adresse (und ggf. Namen) eintragen, um den Newsletter zu erhalten.
- Du forderst die E-Mail-Adresse an, um den Lead Magneten zu versenden. Allerdings abonniert die Person dadurch nicht deinen Newsletter: Dem muss sie durch das Ankreuzen eines zusätzlichen Kästchens zustimmen.
- Du kannst den Lead Magneten an deine Bestandskundschaft schicken – und ihnen in dem Zuge deinen Newsletter anbieten. Wichtig: dass es sich um ein ähnliches Angebot wie deine weiteren Produkte bzw. Dienstleistungen handelt.
Ich habe mich für meinen vor Kurzem erstellten Lead Magneten viel mit dem Thema beschäftigt.
Denn ich will ja für menschliches Marketing einstehen. Und da gehört für mich auch dazu, wie ich mit sensiblen Daten umgehe.
Meine Gedanken dazu:
- Wer meinen Newsletter wirklich will, abonniert ihn trotzdem.
- Wer nur das Geschenk will, trägt sich wieder aus dem Newsletter aus. Das führt zu Abmeldungen, die mich nur runterziehen.
- So vermeide ich von vornherein sogenannte Cold Leads.
- Ich mag es selbst nicht, meine E-Mail-Adresse für ein PDF herzugeben.
- Und ganz ehrlich: Es ist auch unnötig.
Deshalb habe ich für mich entschieden, nicht zu koppeln, und Variante 1 gewählt.
Du kannst meinen Text-Crashkurs “In acht Schritten zu Texten, die dein Publikum wirklich ansprechen” auch herunterladen, ohne irgendwelche Daten anzugeben und meinen Newsletter zu abonnieren. Von daher ist er echt gratis.
Und genauso kannst du meinen Newsletter abonnieren, ohne dir den Kurs zu geben.
“Das konvertiert aber nicht so gut!”, werden einige sagen.
“Deine Mudder konvertiert nicht so gut”, werde ich dann sagen.
Anmeldungen habe ich trotzdem schon so einige. Wir werden sehen, wie es weitergeht.
Natürlich kannst du dich anders entscheiden. Ich möchte hier nur auf die Hinter- und Beweggründe meinerseits aufmerksam machen.
Jetzt haben wir viel über das ganze Drumherum gesprochen. Zeit, sich um deinen Lead Magneten selbst zu kümmern!
Was macht einen guten Lead Magneten aus?
1. Starkes Bedürfnis der Zielgruppe abdecken
Ich denke: Ein guter Lead Magnet deckt ein möglichst breites Bedürfnis deiner Zielgruppe ab.
Zumindest für deinen ersten Lead Magneten empfehle ich dir: Finde den kleinen gemeinsamen Nenner, der zu (fast) allen an deinem Angebot Interessierten passt.
Und, falls du bloggst: auch zu (fast) allen deinen Blogartikeln. Denn an ihrem Ende kannst du dein kostenloses Angebot genau wie deinen Newsletter (mehr oder weniger entkoppelt) super verlinken!
Später kannst du natürlich weitere Lead Magneten entwickeln, die spezifischere Bedürfnisse abdecken.
In jedem Fall kannst du deinen Lead Magneten als Vorstufe deines Angebots betrachten – und dich fragen: Was brauchen die Leute an dieser Stelle?
Du siehst: Um das zu beantworten und einen starken Mehrwert zu bieten, ist es wichtig wie das Salz fürs Frühstücksei, deine Zielgruppe zu kennen.
2. Spezifisch sein
Denkst du jetzt: Moooment, sie hat doch gerade gesagt, ich soll das Ganze möglichst breit konzipieren?
Naja… auch.
Ich meine es so:
- Dein Lead Magnet sollte möglichst viele Leute in deiner Zielgruppe ansprechen.
- Um sie anzusprechen, hilft aber eine spezifische Formulierung.
“So wirst du erfolgreich auf LinkedIn” = eher schwammig.
“Dein LinkedIn-Profil in drei Schritten optimieren” = verspricht die Lösung eines bestimmten Problems auf schnelle und einfache Weise.
Damit hängt auch der nächste Punkt zusammen:
3. Schnell zu snacken
Wenn dein Lead Magnet mehr Seiten umfasst als eine Dissertation im Fach Philosophie, kürze ihn vielleicht nochmal.
Die Leute möchten eher schnell und kompakt etwas lernen.
Klar: Es muss jetzt nicht baby-einfach sein – dann wäre es vielleicht auch keinen Lead Magneten wert. Mein Text-Crashkurs erfordert auch einiges an Übung und Umsetzung in die Praxis. Aber er versammelt eben die wesentlichen Tipps für einen ansprechenden Schreibstil.
Erscheint dein Lead Magnet dir zu ausführlich, gehe einfach weiter:
4. Hinweis aufs nächste Level
Verweise auf die nächste Stufe, mit der du Interessierten weiterhelfen kannst.
Das kann die kostenpflichtige Zusammenarbeit mit dir sein – deine Dienstleistung oder ein Produkt.
Das kann aber auch weiterer Content von dir sein: dein Blog, dein Newsletter, deine Social-Media-Kanäle…
Je nachdem, wo du deine Leser:innen als Nächstes wiedersehen willst.
5. Der Titel
PDFs haben wir alle in unserem Leben schon genug runtergeladen und (dann ggf. auch) gelesen.
“Crashkurs”, “Mini-Kurs”, “Guide”, “Leitfaden” oder “Checkliste” klingt da viel verheißungsvoller.
Deshalb überleg dir neben einem ansprechenden Titel deines Lead Magneten (z. B. “Dein LinkedIn-Profil in drei Schritten optimieren”) auch eine coole Bezeichnung für das Format selbst!
6. Prüfung am Ende
Sollte selbstverständlich sein, ich sag’s an der Stelle trotzdem lieber einmal zu viel: Damit dein Lead Magnet einen guten Eindruck macht, sollte er möglichst nahe an “perfekt” sein.
Daher empfehle ich dir, ihn zum Schluss noch einmal gewissenhaft zu prüfen:
- Erkennst du einen durchgängigen roten Faden? Bauen die einzelnen Teile, Abschnitte usw. aufeinander auf? Leitest du immer schön geschmeidig über?
- Gibt es Rechtschreib- oder Tippfehler?
- Stimmt die Zeichensetzung (uaaaahhh, ich weiß)?
- Funktionieren alle Links?
- Ist das Layout einheitlich?
- Steht auf jeder Seite dein Name (ggf. mit Beruf, Link zu deiner Website u. Ä.)? Denn so können die Leute auch nach einer Weile noch zuordnen, von wem sie dieses großartige Dokument haben.
Lead Magnet: 6 Ideen & Beispiele
Bei deinem Lead Magneten sind deiner Fantasie (abgesehen von der DSGVO) keine Grenzen gesetzt.
Je nach Angebot und Zielgruppe kannst du ganz unterschiedlich herangehen: Du kannst schriftliche Dokumente (als PDF) in verschiedenen Ausführungen anbieten, genauso Video, Audio, oder Gutscheine, Demoversionen, Testzeiträume …
Hier nur einige Beispiele, die in meinen Augen für dich (als meine:n Leser:in) am ehesten passen können:
1. Checkliste
Die Königin der Lead Magneten.
Checklisten sind beliebt wie Spaghetti-Eis beim Schulausflug.
Übersichtlich, angenehm durchzugehen und abzuhaken.
Aaahhhh… Ich liebe Abhaken.
Als Texterin könnte ich z. B. eine “7-Punkte-Checkliste für deine Blogartikel” herausgeben.
Das hilft vielen Leuten, klingt verlockend (vereinfacht und stellt die ganzen ätzenden Unteraufgaben beim Bloggen einmal übersichtlich dar!) und ist gleichzeitig spezifisch und schnell zu snacken.
2. Vorlage
Auch sehr galant: eine Vorlage für eine (wiederkehrende) Herausforderung.
Z. B. “30 Headline-Ideen für deinen Blog, die immer funktionieren”.
Hat ähnliche Vorteile wie die Checkliste. Und deine Leser:innen werden es dir ewig danken, einen nie endenden Pool an coolen Überschriften zu haben.
3. Crashkurs/Leitfaden
Meinen eigenen Lead Magneten habe ich “Crashkurs” getauft. Im Grunde ist es ein Leitfaden für ansprechendere Texte, der nacheinander die dafür wichtigen Schritte erklärt und mit Übungen vertieft.
Das ist schon etwas ausführlicher als eine Vorlage oder Checkliste – für mich aber noch als kostenloser Content vertretbar.
4. E-Book
E-Books sind auch ein beliebtes Format – hier bietest du ordentlich Content mit Mehrwert und baust dein Expertentum aus.
In dem Bieten von “ordentlich Content” sehe ich allerdings auch ein Problem: Das Ganze wird dich zum Einen eine gewisse Zeit kosten. Zum Anderen gibst du viel gratis raus.
Deshalb frag dich, welchen Wert dein eigentliches Angebot danach noch hat – und ob deine Zielgruppe es danach noch braucht.
5. Video-Kurs
Dasselbe beim Video-Kurs:
Ja, da bietest du was.
Und ja, das kostet dich Zeit, Energie, Nerven. Dinge, die du dir ab einem gewissen Punkt auch bezahlen lassen kannst und solltest.
6. Webinar
Ein Webinar dagegen ist wieder super, um innerhalb einer kurzen Zeit (z. B. 60 Minuten) Input zu einem bestimmten Thema zu geben, das deine Zielgruppe gerade brennend beschäftigt.
Auch cool: Du kannst dich direkt mit deiner Zielgruppe austauschen und ins Gespräch gehen.
Und am Ende noch ein passendes Angebot pitchen (was ich vorher transparent ankündigen würde), das das Gelernte vertieft.
Deinen Lead Magneten bewerben
Es ist vollbracht: Du hast einen anziehenden Lead Magneten erdacht, erstellt und stolz deiner Familie gezeigt.
Damit deine Angehörigen nicht die einzigen Leser:innen sind, kommt jetzt noch was Entscheidendes:
Wo und wie du das gute Stück positionierst.
Was ich dazu meine:
- Damit Interessierte deinen Lead Magneten finden, richte eine eigene Landingpage für ihn ein und stelle ihn so prominent auf deiner Website dar.
- Auch in Form von Pop-ups kannst du ihn dort erscheinen lassen – das würde ich aber mit Vorsicht genießen. Mich selbst nerven solche Pop-ups und ich klicke sie sofort weg – ohne sie überhaupt angesehen zu haben. Und vielen anderen geht’s ähnlich.
- Genauso kannst du ihn am Ende deiner Blogartikel einfügen (was hoffentlich möglichst oft thematisch passt).
- Mit einem oder mehreren Beiträgen auf LinkedIn/Social Media bekommt er weitere Aufmerksamkeit.
- Und wenn du schon einen Newsletter hast (und er nicht an den Lead Magneten gekoppelt war), verschick ihn gleich auch darüber.
Fazit
Mit einem Lead Magneten ziehst du Interessierte geradezu magnetisch an, indem du deine Expertise beweist, etwas von deinem Angebot zeigst und Lust auf mehr machst.
Das gelingt dir besonders gut, wenn du ein starkes Bedürfnis deiner Zielgruppe stillst, das gleichzeitig möglichst häufig auftritt und spezifisch formuliert ist.
Am besten ist dein Lead Magnet schnell und leicht konsumierbar – du kannst dann auf weitere Inhalte oder Angebote verweisen.
Die Formate sind vielfältiger als der Cast von Germany’s Next Topmodel – besonders gut gehen Checklisten, Vorlagen, Leitfäden oder auch Webinare. Überlege dir auch, wie du das Ganze bezeichnest, damit es möglichst anziehend wirkt.
Ebenfalls wichtig: dass du deinen Lead Magnet datenschutzkonform an die Menschen bringst. Mach dir bewusst Gedanken, ob und wie du ihn in dein E-Mail-Marketing integrieren willst – und informiere dich, ob das erlaubt ist.
Willst du mal einen echten Lead Magnet sehen?
Dann lade dir hier meinen Text-Crashkurs völlig kostenlos herunter.