Warum Rechtschreibung wichtig für dein Marketing ist – und wie du sie verbesserst

10.11.2022

Welche Beziehung hast du zur Rechtschreibung?

Total verliebt? Schon lange geschieden? Oder ist es kompliziert?

Ich muss dir gleich gestehen: Ich liebe sie.

Und hier sieht man schon, wie wichtig sie ist – die Rechtschreibung. “Ich liebe Sie” hätte nämlich etwas völlig anderes bedeutet.

Deshalb lass mich dir in diesem Artikel näherbringen:

  • warum Rechtschreibung auch und gerade für dein (Content) Marketing wichtig ist,
  • was du tun kannst, um deine Rechtschreibung zu verbessern,
  • und (besonders wichtig): wie es uns gelingt, menschlich und empathisch mit diesem Thema umzugehen.

Das mache ich übrigens als Teil der Blogparade von Kerstin Salvador zum Thema “Rechtschreibung und ich – (k)eine Liebesgeschichte”. ☺️

Meine Berufskrankheit (?)

Vorab ein paar reflektierende Worte zu mir, der großen Rechtschreibverfechterin.

Zunächst mal bin ich natürlich Texterin – und damit ganz klar an tadellosen Texten interessiert.

Doch nicht erst seit meinem Berufseinstieg: Seit ich lesen kann, sehe ich Fehler in Schriftstücken jeder Art.

Und sie lösen teils heftige seelische und körperliche Reaktionen bei mir aus.

In meinem Umfeld bin ich bekannt dafür, dass ich diese Fehler finde – und auch anspreche.

Oft genug frage ich mich kritisch: Ist es richtig und nett, das zu tun?

Ich denke: Meistens ja.

Natürlich mache ich das nicht, um andere zu erniedrigen. Ich mache das auch nicht besserwisserisch, sondern sachlich und freundlich.

Und ich bekomme positive Rückmeldungen dafür. Die Leute sind mir im Allgemeinen dankbar. Denn sie wollen ja richtig schreiben. Und ein fehlendes Komma zerstört nicht ihr Selbstbewusstsein.

Ich sage dann auch immer mit einem charmanten Lächeln, dass das meine Berufskrankheit ist. Doch ich weiß nicht, ob es eine “Krankheit” ist. Es ist ja nichts, was man heilen muss.

Im Gegenteil: Ich bin der Meinung, dass es nur Vorteile hat, wenn man die deutsche Rechtschreibung beherrscht.

Und wenn ich jemandem dabei helfen kann, tue ich das gerne. Das ist eine Stärke, die ich in meiner Arbeit jeden Tag einbringen kann. (Und manchmal eben auch über die Arbeit hinaus.)

Warum ich das – insbesondere im Marketing – so wichtig finde, erfährst du jetzt.

Warum Rechtschreibung wichtig ist – besonders für dein Marketing

Weil deine Kundschaft auf Rechtschreibung achtet

2013 hat Global Lingo 1.029 Menschen in Großbritannien zu ihrem Kauf- und Surfverhalten online befragt. Die Ergebnisse fallen für mich klar pro Rechtschreibung aus:

  • 74% gaben an, bei der Website eines Unternehmens auf die Qualität von Rechtschreibung und Grammatik zu achten.
  • 59 % würden sogar NICHT bei einem Unternehmen kaufen, wenn die Website oder das Marketingmaterial offensichtliche Grammatik- oder Rechtschreibfehler aufweist. Denn: Die meisten würden dem Unternehmen keinen hochwertigen Service zutrauen. Andere gaben an, von der offensichtlichen Unachtsamkeit oder Unprofessionalität abgeschreckt zu werden.

Klingt das für dich oberflächlich?

Ist es auch.

So sieht die Online-Welt leider aus: Du hast nur kurz Zeit, Eindruck auf deine Website-Besucher:innen zu machen. Und wenn deine Seite diverse Rechtschreibfehler enthält, fällt der Eindruck leider schlecht aus.

Insofern nehmen viele die Qualität deiner Texte als Spiegel der Qualität deines Angebots. Sie verbinden Rechtschreibung mit Professionalität, Wertschätzung und Achtsamkeit.

Ja, ich verstehe, wenn du das kritisch siehst. Ich hadere auch mit dem Tempo, mit dem online Urteile gefällt werden – über Unternehmen und letztlich Menschen, denen man keine Chance gibt, sich näher vorzustellen.

Letztendlich finde ich es trotzdem berechtigt, wenn Lesende weiterziehen, weil ihnen die Rechtschreibung zu kreativ ist.

Denn das hat schon mit dem Respekt ihnen gegenüber zu tun – und mit Leserfreundlichkeit.

Weil Rechtschreibung leserfreundlich ist

“Komm wir essen Opa!”

Satzzeichen, die Leben retten – das Beispiel kennst du wahrscheinlich.

Im Ernst: Es zeigt, wie wichtig Rechtschreibung (hier Zeichensetzung) ist.

Und dass es schnell sinnentstellend (und schlimmstenfalls gefährlich) wird, wenn wir sie missachten.

Im Deutschen gibt es so einige Beispiele dafür: Neben Zeichensetzung passiert das auch schnell bei der Groß- und Kleinschreibung (wie das “Ich liebe Sie/sie” zu Beginn dieses Artikels) oder Zusammen- und Getrenntschreibung (“großschreiben” vs. “groß schreiben”).

Warum finde ich so was wichtig?

Weil ich gerne Erbsen zähle? Vielleicht auch.

Vor allem: Weil ich leserfreundliche Texte will.

Texte, die Lesende sofort verstehen. Die Klarheit bringen statt Verwirrung, Missverständnisse und Grübeleien.

Ich will nicht, dass Interessierte einen Satz dreimal lesen müssen, um ihn zu verstehen. Dass sie im Geiste Fehler korrigieren müssen.

Und dabei hilft einfach die Rechtschreibung.

Wenn du dir die Mühe machst, auf sie zu achten, machst du deinem Publikum weniger Mühe. Hier beginnt für mich eben erstklassiger Service und Wertschätzung.

Denkst du jetzt so was wie: “Okay, okay. Rechtschreibung ist wichtig. Nur ich kann es halt nicht!”?

Alles gut. Es gibt Mittel und Wege, deine Rechtschreibung zu verbessern. Die kommen jetzt.

Wie du deine Rechtschreibung verbesserst

Lesen, lesen, popesen

Lesen ist toll.

Es gibt so vieles, was wir durch regelmäßiges Lesen fördern: unsere Empathie, Kreativität, Konzentration, Allgemeinbildung…

Und noch dazu kannst du beim Lesen ganz nebenbei die richtige Schreibweise von Wörtern, Zeichensetzung und Grammatik mitnehmen.

Und das Ganze macht auch noch Spaß!

Das ist, als würde dir beim ohnehin schon fröhlichen Stadtbummel noch jemand ein gratis Eis in die Hand drücken.

Doch nicht nur Lesen gibt dir ein Gefühl für Sprache…

Schreiben, schreiben, popeiben

… Dafür lohnt es sich auch, viel zu schreiben – also Texte aktiv zu produzieren statt “nur” zu konsumieren.

Denn auch wenn ich solche Binsenweisheiten selbst nicht gerne höre und von mir gebe, stimmt es hier einfach: Übung macht den Meister. (1 € fürs Phrasenschwein.)

Im Bereich Content Marketing kannst du z. B. regelmäßig auf Social Media posten. Oder du startest einen Blog. In jedem Fall hilft es dir, immer und immer wieder Texte für deine Zielgruppe zu schreiben – nicht für dich.

Wichtig: Niemand zwingt dich, deine ersten Texte zu veröffentlichen. Oder bedroht dich mit dem Rotstift. (Wenn das wirklich passiert, entnetze dich einfach von der Person.) Du darfst Fehler machen – und mit jedem Mal besser werden. ☺️

Und du bist beim Schreiben ja auch nicht auf dich allein gestellt…

Programme helfen lassen

… Wir haben das Glück, im 21. Jahrhundert zu leben, in dem uns technische Helferlein unterstützen.

Wenn du nicht weiß, wie sich ein Wort schreibt, schau einfach online im Duden. (Natürlich kannst du auch ganz oldschool das gedruckte Wörterbuch aufschlagen.)

Du kannst auch direkt den Duden-Mentor nutzen. Oder ein anderes der zahlreichen Rechtschreibprogramme (Word, Recht­schreib­prü­fung 24, Languagetool …), das dir Abweichungen vom Standard direkt rot unterkringelt. (Oder hellblau markiert. Oder babyrosa. Du weißt, was ich meine.)

Natürlich sind auch solche Programme nicht ohne Fehler. Vertrau im Zweifelsfall einfach auf dich und/oder prüfe es noch einmal woanders.

Korrekturlesen und lesen lassen

Sowieso empfehle ich dir, deinen Text vor dem Veröffentlichen immer noch einmal aufmerksam zu prüfen wie eine Oberin abendliche Besucher im Kloster.

  • Ist jedes Satzzeichen an Ort und Stelle?
  • Stimmt die Groß- und Kleinschreibung?
  • Die Zusammen- und Getrenntschreibung?
  • Die Fälle, das Geschlecht, Singular und Plural?

Fällt dir das selbst schwer? Fehlt dir die Zeit und Muße dazu? Oder willst du wirklich auf Nummer sicher gehen?

Dann kann dir eine außenstehende Person, idealerweise ein:e Korrektor:in oder Lektor:in, dabei helfen.

Natürlich entstehen dabei Kosten. Die entstehen allerdings auch, wenn Leute wegen zu vieler Rechtschreibfehler nicht bei dir kaufen. Bzw. holst du die Korrektorats- oder Lektoratskosten durch begeisterte Kundschaft schnell wieder rein.

Und ja, auch ein Profi ist nur ein Mensch, dem mal ein Flüchtigkeitsfehler durch die Lappen geht.

Ich sage ja auch nicht, dass Fehler tabu sind. Fehler sind normal, Fehler sind menschlich, Fehler sind hilfreich – wir lernen aus ihnen.

Es geht mir darum, an Fehlern zu arbeiten und sie zu minimieren.

Mein Fazit

Ist Rechtschreibung wichtig? Ich meine ja – grundsätzlich und besonders für den (Online-)Auftritt deines Unternehmens.

Denn für viele Menschen in deiner Zielgruppe hängen bereits deine Texte mit Professionalität, Qualität und Wertschätzung zusammen.

Noch dazu macht Rechtschreibung deine Texte leserfreundlicher. (Auch wenn dazu noch mehr gehört – schau dich da gerne mal weiter auf meinem Blog um.

Ich plädiere daher auch im Bereich der Rechtschreibung für einen achtsamen Umgang mit Sprache. Und dazu gehört für mich genauso, menschlich und freundlich mit eigenen und fremden Fehlern umzugehen, wenn sie doch mal passieren.

Also: Nutze die Möglichkeiten, die die moderne Technik und/oder externe Dienstleistende dir bieten – gepaart mit der richtigen Portion Gelassenheit.

Wenn du das Texten für optimale Ergebnisse und mehr Zeit und Leichtigkeit auslagern willst: Du weißt, wo du mich findest.

Ich möchte tadellose Texte!

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