Texter:in finden – in drei Schritten zu Klarheit & Zufriedenheit

09.12.2022

Du suchst jemanden, der deine Texte schreibt – und weißt nicht, wer der richtige ist?

Glückwunsch: Den ersten Schritt hast du schon gemeistert!

Denn du hast an den Anzeigen der Textbörsen vorbei bis zu meinem Artikel gescrollt. Und bekommst anstelle einer Masse an potenziellen Schreiberlingen jetzt die weiteren drei Schritte gezeigt, mit denen du den einen findest, der dich glücklich macht.

1. Was brauchst du?

Was hat deine Textersuche mit Liebe, Barmherzigkeit und Frieden gemeinsam?

Sie fängt bei dir an.

Denn wenn du weißt, was du willst, findest du eher die Person, die dir genau das gibt.

Also überlege dir vorab die folgenden Dinge.

Einmal-Projekt oder langfristige Zusammenarbeit?

Willst du z. B. einmalig deine Website texten lassen? (Spoiler: Du wirst sie trotzdem regelmäßig bearbeiten.)

Dann kannst du dich an eine Agentur wenden, die neben dem Texting den gesamten Auftritt aus einem Guss gestaltet.

Oder suchst du jemanden für eine langfristige Zusammenarbeit – z. B. für Blogartikel oder Social Media Postings?

Dann hat ein:e bestimmte:r freie:r Texter:in den Vorteil, dass er oder sie sich in deine Tonalität und Thematik reinfuchst und alle Texte aus einem Guss sind. (In einer Agentur würden hier oft verschiedene Texter:innen die Aufträge übernehmen. Und du hast wenig Kontakt zur und Einfluss auf die Person.)

Wenn dir eine dauerhafte Kooperation wichtig ist: Frag vorher, wie der- oder diejenige verfügbar ist!

Text oder mehr?

Welche Leistungen brauchst du?

Soll der Profi das ganze Konzept machen?

Oder hast du das schon und brauchst “nur” jemanden, der es in die richtigen Worte packt?

Bei mir gehört es dazu, dass ich zu Zielgruppe, Themen, Keywords und Konkurrenz recherchiere, bevor ich mit dem Texten starte. Genauso gibt es Texter:innen, die ihre:n Auftraggeber:in um eine Liste an Keywords bitten.

Kläre am besten vorher, was alles im Preise inbegriffen ist – und ob das zu deinen Anforderungen passt. (Dazu mehr unter Schritt 3.)

Content oder Copy?

Wenn die Leistungen feststehen: Um welche Textart handelt es sich?

Wie so oft aus dem Angelsächsischen inspiriert, unterscheiden wir Marketing-Nerds im Wesentlichen zwischen Content und Copy.

  • Content: kostenlose Inhalte, die deiner Zielgruppe helfen, sie unterhalten oder inspirieren (Blog, Podcast, Youtube-Videos, Social Media…).
    Das Ziel: Vertrauen aufbauen, deine Kompetenz zeigen – und deinem Gegenüber: Wer spricht da eigentlich? Passt das zu mir und dem, was ich suche?
  • Copy: oft gleichgesetzt mit dem klassischen Werbetext, aber auch der strategische Aufbau einer E-Mail/Website/Anzeige fällt unter Copywriting.
    Das Ziel: Menschen zu einer direkten (Kauf-)Handlung motivieren.

Das Ganze lässt sich natürlich nicht immer so scharf trennen. Am Ende eines Blogartikels (Content) kannst du z. B. auch dazu auffordern, ein Gespräch mit dir zu buchen (Copy).

Trotzdem lohnt es sich für dich, dir zu überlegen: Brauchst du eher Content oder Copy? Und wer ist worauf spezialisiert?

Apropos spezialisiert…

Was ist dein Thema – und wer kann darüber schreiben?

Brauchst du für deine Texte jemanden vom Fach?

Wenn du eine Frage zum Coronavirus hast, fragst du besser Prof. Dr. Dr. Karl Lauterbach als Oma Inge.

Daher sagen viele: Es kann auch für deine Texte sinnvoll sein, zum Karl Lauterbach deiner Branche oder deines Themas zu gehen.

Ich sehe das eher offen: Ich habe oft genug über Dinge geschrieben, mit denen ich mich nicht auskannte. Content is king, distribution is queen, research is God.

Es hat sogar einen Vorteil: Es hilft mir, wirklich für das Publikum und aus seiner Perspektive zu schreiben (was du immer tun solltest). Wenn ich das Fachchinesisch nicht verstehe, werden die anderen (die das ebenso wenig studiert haben) es womöglich auch nicht verstehen. So schreibe ich automatisch klar und leicht verständlich.

Und halte mich an die Maxime von Maxim:

Man muss nicht in der Bratpfanne gelegen haben, um über ein Schnitzel zu schreiben.

Maxim Gorki

Man kann auch einfach viel über Schnitzel lesen (oder auch viele Schnitzel essen), um ein Gefühl dafür zu kriegen, worauf es ankommt.

Und dann muss man halt gut schreiben können.

Was ist dir allgemein wichtig?

  • Eine langfristige Zusammenarbeit (s. o.)?
  • Eine schnelle Lieferung?
  • Eine gute Erreichbarkeit?
  • Dass die Person eigene Ideen einbringt?
  • Platz 1 bei Google?

Halte das für dich fest und achte bei der Suche darauf, wer sich das auf die Fahne schreibt (und es am besten auch über Testimonials u. Ä. transportiert).

Apropos Recherche…

2. Texter:in suchen und finden

Du weißt nun (hoffentlich), was du willst. Wie und wo suchst du jetzt, um deine:n Traumtexter:in zu finden?

Da hast du verschiedene Möglichkeiten, die verschieden gut funktionieren.

Empfehlungen

Frag in deinem (privaten oder beruflichen) Umfeld: Wer kann dir eine:n Texter:in empfehlen?

Genauso macht zufriedene Kundschaft das gerne online. Sieh dir daher das Google-Profil und/oder die Website des Profis an: Gibt es dort begeisterte Rezensionen – die im Idealfall den Mehrwert der Zusammenarbeit genauer beschreiben?

Content

Stichwort Website: Lies dich in Ruhe durch Seiten, Blogs und Social-Media-Kanäle. Der Content zeigt dir oft schon deutlich, ob die Chemie stimmt:

  • Gefällt dir der Schreibstil?
  • Findest du die Person sympathisch?
  • Teilt sie deine Werte?
  • Wirkt sie auch seriös und kompetent?

Referenztexte

Kannst du dir anhand des Contents (noch) kein vollständiges Bild machen, kannst du auch schauen, ob z. B. auf der Website Referenztexte vorhanden sind – also Texte, die deinem Projekt möglichst nahe kommen. Oder danach fragen.

Fachlicher Hintergrund

Auf dem Online-Auftritt kannst du dir auch den Werdegang ansehen: Hat der:die Texter:in passende Studienabschlüsse, Ausbildungen, weitere Erfahrungen?

Ist er oder sie auf ein Thema spezialisiert (was wie oben erklärt nicht das Wichtigste ist)? Auf eine Textart? Content oder Copy?

Social-Media-Gruppen (Obacht!)

Auf Facebook gibt es unzählige Gruppen, in denen noch unzähligere Texter:innen und Auftraggeber:innen aufeinander treffen.

Hier die Spreu vom Weizen zu trennen, kann anstrengend werden.

Sowohl die Preise als auch die Qualität schwanken erheblich, lassen sich tendenziell aber eher im niedrigen Segment verorten.

Oft findet man hier auch Gelegenheitsjobs, die “bis heute Abend” oder “asap” erledigt werden sollen.

Die große Liebe dagegen wohl eher selten.

Mein Tipp: Wenn du auf Social Media schaust, dann lieber auf das Profil und den Content einer Person. Ansonsten auf ihrer Website bzw. ihrem Blog. (Und wenn sie das nicht hat? Sagt dir das vielleicht schon genug.)

So – wie komme ich jetzt von Billigpreisen und minderer Qualität zu Textbörsen?

Ist Textbroker gut?

Häufige Frage.

Meine Antwort: Nein.

Okay, ich gebe mir Mühe, es etwas differenzierter zu betrachten:

Wenn du schnell und günstig irgendeinen Text brauchst, kannst du es versuchen – viel Geld verlierst du dabei nicht.

Ansonsten bitte ich dich ein paar Dinge zu bedenken: Für wie sinnvoll hältst du eine Bezahlung in Cent pro Wort,

  • wenn du einen gut strukturierten, klaren und präzisen Text willst? Jemand, der auf diese Weise bezahlt wird, hat kein Interesse daran, sich Zeit (unbezahlt) für eine sorgfältige Überarbeitung zu nehmen, bei der noch einige Wörter (bezahlt) rausfliegen.
  • wenn die Person sich genauso wenig Zeit (unbezahlt) für Briefing und Konzeption nimmt?
  • wenn du weißt, dass die Person davon nicht leben kann? (Und das heißt entweder, dass sie am Hungertuch nagt – oder nur nebenbei textet, also nicht unbedingt erfahren darin ist.)

Eine faire Bezahlung lohnt sich für dich genauso wie für deine:n Texter:in.

Du arbeitest viel enger mit ihm oder ihr zusammen, kannst regelmäßig Einfluss auf das Projekt nehmen – und deine Wertschätzung und Zufriedenheit am Ende auch preislich ausdrücken.

3. Ablauf der Zusammenarbeit klären

Wie arbeitet der:die Texter:in?

Hat ein holder Schreiberling dein Interesse geweckt?

Dann geht es jetzt ans Eingemachte: Kläre mit ihm oder ihr, wie eine Zusammenarbeit potenziell abläuft.

Zuerst mal kannst du prüfen: Hat er oder sie überhaupt einen klaren Ablauf – und erklärt ihn dir transparent?

Wenn nein, such vielleicht noch mal weiter.

Wenn ja, kannst du die einzelnen Schritte unter die Lupe nehmen:

Kannst du ein kostenloses Kennenlerngespräch buchen, um dir einen Eindruck zu machen und Fragen zu stellen?

Wie geht es dann weiter? Gibt es z. B. ein Briefing? (Oder was tut der:die Texter:in sonst, um den Ton zu treffen?)

Welche Leistungen sind inkludiert? Macht er oder sie auch die Keyword- und Themenrecherche? Die Konzeption deiner Website? Und gibt es nach dem ersten Text eine oder mehrere Korrekturschleife(n)?

Wie rechnet er oder sie ab? Wann wird die Zahlung fällig (z. B. ein erster Abschlag nach Auftragserteilung und am Ende eine Schlussrechnung)? Und nach welchem Modell? Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Pro Wort: Hier geht es schon bei 0,1 Cent pro Wort los – das ist allerdings menschenverachtend. Ab einem zweistelligen Centbetrag kann man drüber reden. Trotzdem ist hier Vorsicht geboten, weil die Länge eines Textes nicht mit dem Wert korreliert.
  • Pro Stunde: Für eine:n Einsteiger:in sind 50-60 € pro Stunde noch ziemlich günstig, bei Fortgeschrittenen rechne eher mit +80 € oder auch +100 €.
  • Pauschal: Viele Texter:innen (auch ich) arbeiten mit Pauschalpreisen – so kostet ein Blogartikel mit einem bestimmten Leistungs- und Textumfang z. B. 300 €. Egal, wie lange es dauert. Das halte ich für beide Seiten für eine faire und transparente Preisgestaltung.

Wichtig ist auch, dass du dich fragst: Passt dieser Workflow zu dir? Und fühlst du dich z. B. auch mit der Art der Kommunikation wohl (Mail, Telefon, Video)? Es geht bei der Zusammenarbeit mit Texter:innen wirklich viel ums Gefühl – für beide Seiten.

Und wenn dein Bauch noch etwas grummelt (obwohl du weder Hunger noch drei Tafeln Schoki gegessen hast)?

Möglicher Start: bezahlter Probetext

Wenn du

  • noch keinen umfassenden Eindruck von Schreibstil, Expertise und Ablauf der Zusammenarbeit hast
  • und ein langfristiges Projekt, an dem finanziell, organisatorisch und emotional einiges hängt?

Dann kannst du das Objekt deiner textlichen Begierde nach einem Probetext fragen, mit dem du die ganze Kommunikation einmal durchspielst.

Und diesen Text selbstnatürlich bezahlen. Warum kostenlose Probetexte ein ähnliches Unding sind wie Zehenschuhe, erkläre ich dir gerne in einem eigenen Artikel.

Ich hoffe, du hast jetzt die nötige Klarheit um deine:n Traumtexter:in zu finden!

Vielleicht hast du ja auch bis hierhin gelesen, weil ich das sein könnte.

Dann freue ich mich auf deine Nachricht – und das anschließende Gespräch!

Deiner Texterin schreiben

Um ein gutes Surferlebnis zu gewährleisten, verwendet diese Website Cookies

Dazu gehören notwendige Cookies, die für das Funktionieren der Website notwendig sind sowie andere, die nur für anonyme statistische Zwecke, für Komfort-Einstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte verwendet werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass je nach Ihren Einstellungen möglicherweise nicht alle Funktionen der Website zur Verfügung stehen.

Um ein gutes Surferlebnis zu gewährleisten, verwendet diese Website Cookies

Dazu gehören notwendige Cookies, die für das Funktionieren der Website notwendig sind sowie andere, die nur für anonyme statistische Zwecke, für Komfort-Einstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte verwendet werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass je nach Ihren Einstellungen möglicherweise nicht alle Funktionen der Website zur Verfügung stehen.

Ihre Cookie-Einstellungen wurden gespeichert.